#etwaslaeuftfalsch - Drei Kampagnen gegen Gewalt an Frauen

Edition 2: Eine künstlerisch-aktivistische Plakatkampagne für den öffentlichen Raum Tirol

Aufbauend auf der ersten Edition entstehen 2022 im Rahmen von KöR Tirol (Kunst im öffentlichen Raum Tirol) drei Kampagnen gegen Gewalt an Frauen, welche das Thema aus künstlerischer und aktivistischer Sicht speziell für den Raum Tirol beleuchten. Drei Künstler:innen entwickeln dafür in enger Kollaboration mit lokalen Einrichtungen je eine Plakatkampagne, die auf die vielfältigen Facetten der Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht.

In Österreich werden monatlich etwa drei Frauen ermordet, jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Das sind nur zwei der erschreckenden Zahlen des Jahresberichtes 2020 der Autonomen österreichischen Frauenhäuser. Die Hemmschwelle, Übergriffe zu melden ist im ländlichen Raum noch immer größer als im anonymen urbanen Kontext. Deshalb setzt die neue Edition von #etwaslaeuftfalsch auf eine gezielte Verbreitung in Dörfern und Städten in Nord- und Osttirol.

Aktion anlässlich der 16. Tage gegen Gewalt an Frauen der Beratungseinrichtung "Frauen gegen VerGEWALTigung" in Innsbruck

Die Künstler:innen Aldo Giannotti, Stefanie Sargnagel und Kateřina Šedá werden in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit jeweils ein Motiv in ihrer individuellen künstlerischen Ausdrucksweise zu gestalten.

 

Die Kampagne #etwaslaeuftfalsch in Tirol entsteht in Kollaboration mit dem Frauenzentrum Osttirol, Frauen gegen VerGEWALTigung und Mannsbilder Tirol.

Aldo Giannotti. Foto von Wynn Florante

Aldo Giannotti

Aldo Giannotti studierte an der Accademia di Belle Arti di Carrara (Italien) bei Omar Galliani. Er vertiefte seine Studien an der Academy of Fine Arts Wimbledon (England) im Bereich Video und an der Akademie der Bildenden Künste in München im Bereich Fotografie. Sein Werk umfasst Einzel- und Gruppenausstellungen in den Bereichen Installation, Video und Fotografie. Außerdem ist er als Kurator und Projektleiter für verschiedene Ausstellungsprojekte tätig. Seine Illustrationen positioniert er auf Wände in Galerien ebenso wie im öffentlichen Raum. Aldo Giannotti lebt und arbeitet seit 2000 in Wien.

Stefanie Sargnagel. Foto von Apollonia Theresa Bitzan

Stefanie Sargnagel

Stefanie Sargnagel arbeitet als Autorin und Cartoonistin in Wien. Von 2009 bis 2012 publizierte sie das Fanzine “Extrem deprimierende Zines”. Ab 2013 erschienen ihre Bücher: “Binge Living” (2013), “Fitness” (2015), “In der Zukunft sind wir alle tot” (2016), “Statusmeldungen” (2017) und “Dicht” (2020). Sie zeichnet regelmäßig Cartoons für den Falter, die Frankfurter Allgemeine Quarterly, den Augustin und die WIENERIN. Ihre Reportagen erscheinen im Bayerischen Rundfunk, in der ZEIT, im VICE und in der Süddeutschen Zeitung. 2016 gewannt sie den Publikumspreis beim Ingeborg Bachmann Preis, 2017 den Sonderpreis des österreichischen Kabarettpreises und 2019 den Förderpreis des Sondermann-Preises für komische Kunst. Sie ist Mitglied der Autorinnengruppe Wiener Grippe und der Burschenschaft Hysteria.

Kateřina Šedá. Foto von Roman Franc

Kateřina Šedá

Kateřina Šedá ist eine tschechische Künstlerin, deren Werk der sozialen Architektur nahesteht. In ihrer Arbeit konzentriert sich Kateřina Šedá auf sozial konzipierte Ereignisse, an denen oft Dutzende oder Hunderte von Menschen beteiligt sind, die nichts mit Kunst zu tun haben. Die Veranstaltungen finden meist direkt in den Dörfern oder auf den Straßen der Städte statt. Das Experimentieren mit zwischenmenschlichen Beziehungen hat zum Ziel, die Beteiligten von ihren Stereotypen oder ihrer sozialen Isolation zu befreien. Ihre kollaborativ entstandenen Werke kommunizieren stets in einer klaren visuelle Sprache.

Jahr

2022 – ongoing

Ort

Tirol (AT) und weitere

Künstlerische Leitung

Angelika Burtscher, Veronika Hackl, Daniele Lupo

In Zusammenarbeit mit

Frauen gegen VerGEWALTigung, Frauenzentrum Osttirol, Mannsbilder Tirol

Team

Ada Keller, Flora Mammana

Mit der Unterstützung von

Land Tirol, Abteilung Kultur