Ort

Villa Romana, Florenz

Mitwirkende

Osservatorio Urbano/Lungomare:

Der Film

Drehbuch und Regie: Angelika Burtscher, Roberto Gigliotti, Daniele Lupo
Mit: Curzio Castellan, Claudio Degasperi, Riccardo Franchi, Gianpietro Gai, Andreas Pichler, Teodora Lara Rivadeneira, Monica Trettel
Fotografie: Daniel Mahlknecht
Schnitt und Ton: Stefano Bernardi

Ein Stadtmonument

Die Stadt, mit der wir uns beschäftigen, ist Provinzhauptstadt und Zentrum eines weitläufigen großstädtischen Bereichs mit mehr als 1,5 Mio. Einwohnern. Heute hat sie 350.000 Einwohner, die zu ca. 90% italienischer Abstammung sind. Die ausländischen Communities der Stadt sind unterschiedlicher Herkunft (von Südöstasien bis Europa).

Weiterlesen: Una città monumento (in Italienisch)

Rollen der Teilnehmer

Bürgermeister – als höchstes administratives und politisches Amt der Stadt unterschreibt der Bürgermeister Erlasse und zeichnet sich für sie verantwortlich. Außerdem managt er die problematische Situation, in der sich die Stadt befindet. Als politische Figur kommt dem Bürgermeister beträchtliche Sichtbarkeit zu. Er gibt die großen Entwicklungslinien vor.

Weiterlesen: Ruoli dei partecipanti (in Italienisch)

Regulierung

Der Bürgermeister eröffnet die Diskussion mit einer Intervention von max. 1 Minute. Er/sie präsentiert /seine/ihre Ziele und Visionen für die “Regulierung des menschlichen Miteinanders in der Stadt”.
Jede Diskussionsrunde dauert 15 Minuten.
Der Verhandlugnstisch ist ein Tisch der Diskussionsund keine Zusammenfassung von Treffen!

Weiterlesen: Regolamento (in Italienisch)

Sette per Sette (Trailer)
OU_Osservatorio Urbano

2005 gründet der Projektraum Lungomare mit Sitz in Bozen die Plattform und das Netzwerk für urbane Strategien: Osservatorio Urbano. Dieses initiiert Projekte, um Lesearten und Beschreibungen der zeitgenössischen Stadt mittels einer interdisziplinären Annäherungsweise zu erörtern. Lungomare erforscht und erprobt in seinen Projekten das Beziehungsgeflecht zwischen Design, Architektur, Stadtplanung, Kunst und Theorie; die Darstellungs- und Vermittlungsformen passen sich den jeweiligen Fragestellungen an und variieren von Diskussionen, Symposien, Publikationen, Ausstellungen bis hin zu Interventionen im öffentlichen Raum.

Als Forschungsfeld und Ausgangspunkt für das Osservatorio Urbano wird immer wieder die Stadt Bozen definiert, dabei wird das physische und soziale Gefüge der Stadt beobachtet und analysiert, und mit Fragestellungen in Bezug auf die Entwicklung anderer europäischer Städte in Beziehung gesetzt. Bozen verdankt ihren eigentümlichen und ungewöhnlichen Charakter der Tatsache, dass hier seit den Zwanzigerjahren zwei Bevölkerungsgruppen, deutscher und italienischer Sprache, zusammenleben, und ganz bewusst den Stadtraum individuell abstecken, definieren und sich über ihn identifizieren. Die Stadt scheint für Brachliegendes oder Baufälliges und für urbane Freiräume und Spontaneität keinen Platz zu haben, jedes Grundstück wird intensiv zur Bebauung oder für die Landwirtschaft genutzt. Bozen ist die Landeshauptstadt einer der reichsten Provinzen Norditaliens, die Selbstverständlichkeit, sich aktiv an der Gestaltung des urbanen Raums zu beteiligen, und nach einer gemeinsamen Vision zu suchen, gestaltet sich somit als wesentlich komplexer.

Das Osservatorio Urbano möchte die Bewohner der Stadt aktivieren, ihre alltägliche Umgebung – ihr individuelles, nicht technisches und disziplinenübergreifendes Wissen – zu reflektieren und zu teilen. Das Bewusstsein für die Emotionalität, die Verknüpfung von Raum und Zeit, und die Toleranz für Imperfektion, Komplexität und Widersprüchlichkeit soll wachsen. Die Bevölkerung soll sich ihrer aktiven und kreativen Rolle bewusst werden und als urbaner „Experte“ an den Transformationen der Stadt teilnehmen. Der Stadtraum wird zu einem Produkt der Gesellschaft und zugleich zum Ort der Produktion und Reproduktion derselben.

Präsentation in Bozen

12. Mai 2011
„urban matters – Für eine neue Rolle von Kunst im Kontext urbaner Entwicklungen“
Vortrag von Barbara Holub (transparadiso, Wien)

Screening: „Sette per Sette“
(Video, Produktion von Lungomare / Osservatorio Urbano)

Barbara Holub präsentiert Projekte aus ihrer / transparadisos Praxis und stellt urban-matters.org vor: Wie kann künstlerisch-urbanes Handeln zu neuen Tools, Taktiken und Strategien führen, die die Komplexität aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung als gesellschaftspolitische Verantwortung jenseits neoliberalen Pragmatismus behandeln?
urban-matters.org ist Teil des Forschungsprojekts Planning Unplanned, das Barbara Holub am Institut für Kunst und Gestaltung, TU Wien, leitet. Im Zentrum steht dabei die Frage von „Planbarkeit“ vor dem Hintergrund sich permanent verändernder Parameter, denen konventionelle Methoden wie der Masterplan nicht mehr gerecht werden können.

Planning Unplanned untersucht die Möglichkeit einer neuen Rolle künstlerisch-urbanen Handelns im Zusammenhang von Stadtentwicklung, die Rolle des „urban practitioners“. Diese basiert auf den aktuellen künstlerischen und experimentellen-urbanistischen Praktiken, die in den letzten 10 Jahren allzu oft für kurzfristige Events zur Aktivierung vergessener Räume, für Problemlösungen wie dem Schaffen von Identität neuer Stadtviertel oder dem Herstellen von Kommunikation in urbanen Konfliktsituationen mißbraucht wurden, anstatt diese Praktiken als langfristiges und verantwortungsvolles Eingreifen in gesellschaftspolitische Prozesse zu begreifen, das der Komplexität dieser Prozesse Rechnung trägt.

Drucksachen
Weitere Materialien
Mit Unterstützung von

Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Kulturabteilungen
produziert mit der freundlichen Unterstützung von Villa Romana (Florenz)