Spaghettator
Spaghetti essen!
Das ist nämlich das Beste, was jeder Mensch tun kann. Ein echter Spaghettator kennt sich im Chaos dieser Welt aus, er surft im Teller Spaghetti wie im Leben. Er ist ein Held, weil er die Welt retten kann. Spaghettator werden ist eine Bewegung, die Veränderung verspricht.
Lungomare
Am Anfang winden sich die Spaghetti träumerisch hin und her, sie biegen sich und landen schließlich im Topf mit heißem Wasser. Der Spaghettator. Seine Mamma kocht täglich Spaghetti für ihn, sie ist sehr stolz auf ihn, sie grinst und bestätigt ihre echten Gefühle. Der Spaghettator wickelt die Spaghetti um seine Gabel, isst sie, spielt Gitarre und driftet ab in seine Träume: überall Spaghetti, zwischen Mann und Frau, die Tram fährt auf Spaghetti, der Verkehr auf den Autobahnen, im All als Astronaut, unter Wasser…
Spaghettator wacht auf, geht mit Mamma einkaufen und spazieren fahren durch die Ödnis der Vorstadt. Endlich gibt’s Spaghetti. Spaghettator versinkt im Spaghetto, es atmet, ein Monster, Spaghettator ist ganz klein und er wird mit den Spaghetti immer größer. Er wird Präsident und spricht zum Volk, endlich die große Bewegung! Alles aber nur mit Mamma – und auch nicht ohne Spaghetti! Am Ende wird jeder ein Spaghettator sein.
Der Film ist eine Lobeshymne an einen Teller Spaghetti und ist dabei ein abstrakter Propagandafilm.
Wir bieten die Gelegenheit, Teil einer Bewegung zu sein. Undefiniert die Richtung, jedoch nicht der Geschmack. Die Geladenen bilden eine erste ortsbezogene Gesellschaft, welche die Basis der Bewegung ist und die anschließend nach Wahl und Interesse an anderen Orten vergrößert wird.
Mit Spaghettator eine Bewegung zu gründen kann spannend sein, weil ungewiß ist, was dabei heraus kommt, und der Wunsch da ist, etwas ins Rollen zu bringen. Den Spaghettator im Raum einer Galerie zu zeigen befreit von Tradition und religiöser Behaftung.
Spaghetti essen, gelassen in der Welt sein. Eine sorgsam ausgewählte Mamma kocht Spaghetti al dente mit Sugo. Eine einmalige Aktion mit einer offenen Gesellschaft.
Jetzt und bald
AUSSTELLUNG :: Binta Diaw :: Collective Practices – A Living Experience of Feeling ListenedÜber Lungomare
Lungomare, 2003 in Bozen gegründeter Kulturverein, versteht sich als ein Projektraum, in dem auf das Bedürfnis und die Notwendigkeit reagiert werden kann, Ideen, Meinungen, Erfahrungen und Differenzen auszutauschen und kulturelle Aktivitäten in ihrem politischen und sozialen Kontext zu erfahren. Lungomare erforscht und erprobt in seinen Projekten das Beziehungsgeflecht zwischen Design, Architektur, Stadtplanung, Kunst und Theorie und präsentiert diese anhand unterschiedlicher Formate: Publikumsgespräche, Symposien, Publikationen, Ausstellungen und Interventionen im öffentlichen Raum. Sie sind darauf ausgerichtet, in die kulturellen und sozio-politischen Prozesse des von Lungomare bespielten Territoriumseinzugreifen. Aktuell konzentrieren sich die Aktivitäten von Lungomare auf Projekte langfristiger Residencies: Die Gäste von Lungomare sind eingeladen, sich im und mit dem Kontext Südtirol auseinander zu setzen und in diesem zu agieren. Die Aktivitäten von Lungomare sind an folgenden drei Prinzipien ausgerichtet: eine spezifische Aufmerksamkeit für das Umfeld, in dem die Projekte durchgeführt werden, der transdisziplinäre Zugang, der sie kennzeichnet und die Reflexion über die Rolle von Lungomare als Kulturinstitution im Kontext seines bespielten Ortsgebietes.
ChronologieTerritorium
Lungomare befindet sich am Ortsrand von Bozen, der Hauptstadt Südtirols und versucht die Bezüglichkeiten zu seinem Umfeld anschaulich zu machen, indem es seine verändernden Dynamiken thematisiert. Bozen ist durch eine Mischung dichter Wohngebiete und ausgedehnter Grünflächen charakterisiert. Letztere werden weitgehend landwirtschaftlich genutzt und durchdringen vielerorts und bis ins Zentrum das urbane Stadtgebiet, was der Stadt eine landschaftlich pittoreske und besondere Note verleiht. Die es umringenden Berge tragen ebenso zum hohen touristischen Image der Stadt Bozen und seiner Umgebung bei und sind unter anderem der Grund, warum die Region wirtschaftlich vor allem durch seinen Tourismus boomt. Die demografische Struktur der Stadt ist seit geraumer Zeit durch das Zusammenleben zweier Bevölkerungsgruppen, der deutsch- und der italienischsprachigen geprägt. Die soziale und demografische Zusammensetzung der Bevölkerung ist heute im Wandel. Migranten auch aus nichteuropäischen Ländern lassen sich hier nieder oder durchqueren die Region, zum Teil auf der Suche nach politischem Asyl