Ein Projekt von

Lungomare
in Zusammenarbeit mit Kunst Meran und der Summer School Südtirol

Künstler*innen, Gestalter*innen und Autor*innen
Künstlerische Leitung
Gespräche und Diskussionen

Die Gestaltung der Plakate gegen Gewalt gegen Frauen* wurde von Dialogen mit Aktivist*innen und Expert*innen begleitet.

In zwei digitalen, diskursiven Workshops Ende März wurden verschiedene Perspektiven zusammengebracht, die in ihrem Zusammenschluss ein komplexes und teilweise schmerzhaftes Bild unserer Gesellschaft zeichneten.

Wie bedingen patriarchale Strukturen vorherrschende Mythen unserer Gesellschaft? Welches Frauen*bild wird schon von frühester Kindheit Jungs und Männern vermittelt und wie bildet dieses einen Nährboden für verschiedene Gewaltformen? Wie können wir diese Bilder “queeren”? Welche performative Wirkung hat eine unreflektierte Verwendung von Sprache? Wie leiden auch Männer unter patriarchalen Strukturen? Wessen Stimmen sind hörbar? Und was bedeutet es, ein farbiger Körper zu sein, der den Raum besetzt?

Durch das Sammeln verschiedener Perspektiven und den entstandenen Diskussionen versuchten wir Themen, Bilder, Sprachen und Narrative, mit denen sich die Plakate künstlerisch und literarisch auseinandersetzten, auszuloten. Diese Räume des gemeinsamen Austauschs wurden in Form von Lesungen, Diskussionen, Performances und Konzerten zwischen Mai und September 2021 in Bozen bei Lungomare, in Meran bei Kunst Meran und an der Summer School Südtirol fortgesetzt.

Diskussion #1

23.03.2021 / 14.00 – 17.00 Uhr

Monika Hauser (Gründerin und Vorstandsmitglied der Frauenrechtsorganisation medica mondiale)
Armin Bernhard (Professor der Sozialwissenschaft, Mitbegründer des Netzwerkes für Gewaltprävention)

Diskussion #2

31.03.2021 / 16.00  19.00 Uhr

Barbara Bachman & Franziska Gilli (Autorinnen des Buches: Hure oder Heilige – Frau sein in Italien)
Fouzia Wamaitha Kinyanjui (Aktivistin und Feministin; organisiert und koordiniert Sensibilisationsprojekte und Empowerment gegen Rassismus)
Christine Clignon (GEA, Frauenhaus Bozen, Kontaktstelle gegen Gewalt an Frauen)

Plakate

Insgesamt sind 15 künstlerisch-literarische Plakate entstanden, die verschiedene Aspekte der Gewalt an Frauen* thematisieren.

Die Plakate wurden durch eine erste Plakatierung im Juni und ein zweites Mal im September flächendeckend im öffentlichen Raum Südtirols gezeigt. Insgesamt waren etwa 4000 Plakate großformatig und zweisprachig in der gesamten Provinz zu sehen – in Dörfern und Städten, an Bushaltestellen, Bahnhöfen und Werbeflächen.

Die Kampagne teilen

 

etwaslaeuftfalsch.it

Auf der begleitenden Projektwebseite können die unter einer Creative- Commons- Lizenz geschützten Plakate, in verschiedenen Formaten kostenlos heruntergeladen und ausgedruckt werden und so auch über die Landesgrenzen hinaus in andere Regionen gelangen. Zugleich bietet die Webseite weitere Informationen zum Projekt, den Künstler*innen sowie einen multimedialen Fundus, der Essays, Texte und Audios zum Thema enthält.

#etwaslaeuftfalsch goes to Jesi

 

Mit Pensiero Manifesto

Die Kampagne #qualcosanonva #etwaslaeuftfalsch gegen Gewalt an Frauen wurde in der Stadt Jesi (Marchen) ab dem 25. November 2021 anlässlich des “Internationalen Tages für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen” geteilt.

Das Kollektiv Pensiero Manifesto ist eine Gruppe von Menschen, die beschlossen haben, den sozialen und kulturellen Kontext, in dem sie leben, kritisch zu lesen, indem sie sich einer grafischen Sprache und eines spezifischen Instruments bedienen: dem Plakat.

Die Mitglieder des Kollektivs kommen aus verschiedenen Bereichen: Grafikdesigner*innen, Künstler*innen, Illustrator*innen, Fotograf*innen, Videofilmer*innen, Anthropolog*innen und Forscher*innen, die alle die gleiche Vision teilen, die das Wort Kommunikation mit dem Konzept der Nützlichkeit verbindet. Sie ergreifen das Wort, um zur Diskussion anzuregen, einen Dialog in Gang zu setzen und die tiefe Verbundenheit zwischen einer Stadt und ihren Bewohner*innen zu betonen.

Das Plakat ist der Ort der Begegnung, eine 70×100 große Membran, in der das Private öffentlich wird, in der das individuelle Denken kollektiv wird.

Öffentliche Präsentationen
Netzwerk

Die Kampagne wird von einem stetig wachsenden Netzwerk von Partner*innen unterstützt und geteilt:

  • Feministisches Infocafé Meran
  • Frauenamt der Gemeinde Bozen
  • Frauen gegen Gewalt Meran
  • Frauenhausdienst Brixen
  • Frauenmarsch Südtirol
  • Frauenmuseum Meran
  • GEA- Frauenhaus Bozen
  • Gleichstellungsrätin Südtirol
  • Non Una Di Meno Bozen- Bolzano
  • Pensiero Manifesto

 

Mit Unterstützung von

Autonome Provinz Bozen
Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik
Gemeinde Bozen
Stiftung Sparkasse
Gemeinde Brixen