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Lungomare
Freie Universität Bozen – Fakultät für Design und Künste

Kuratiert von
Mitwirkende
Die Ausstellung

Die Objekt-Biographie – das Konzept der Ausstellung

Unser Leben ist voller Objekte. Objekte, die mit ihrer Wiederkehr und Vertrautheit oft zur Selbstverständlichkeit werden, können eine Dimension des Alltäglichen umschreiben. Diese Objekte, die wir nicht zufällig als „alltäglich“ bezeichnen, bestimmen und konstituieren nicht nur einen großen Teil unseres Lebens, sondern tragen bisweilen – ohne dass wir es oft bemerken – zu dessen Veränderung bei. Gleichzeitig unterliegen auch diese Objekte der Veränderung: Sie nützen sich ab, altern, zerbrechen. Sie positionieren sich aber auch neu und erneuern sich in Verbindung mit anderen Objekten oder vorher nicht da gewesenen Tätigkeiten. Manchmal ändern sie auch grundlegend ihre Funktion. Die Geschichte und der Werdegang dieser Objekte beschränken sich nicht auf das, was mit ihnen geschieht, sobald sie in unseren Alltag eintreten; ihre Geschichte, die Biographie jedes einzelnen Objektes beginnt wesentlich früher: in dem Augenblick, in dem ein bestimmtes Objekt in einer Fabrik, einer Werkstätte oder einem Labor entsteht und von einem Gestaltungsvorgang gekennzeichnet ist, welcher der tatsächlichen Produktion vorausgeht.
Sodann verläuft sie über die Verteilungswege weiter und trägt als erworbenes Gut, Geschenk, Diebesgut oder Leihgabe dazu bei, unseren Alltag zu gestalten und zu spezifizieren. Danach verschwinden die Objekte fast immer aus unserem Alltag, was aber nicht heißt, dass sie verenden, jedenfalls nicht sofort. Sie können in eine kürzer oder länger währende Agonie eintreten und ihrer Ausmusterung entgegen gehen. Es kann aber auch eine zweite Lebenschance für sie geben, indem sie zurück gewonnen, wiederverwertet oder wieder verwendet werden – bis hin zur ehrenvollen Verwahrung in Museen oder häuslichen Schaukästen. Beim Großteil der Alltagsobjekte achten wir nicht einmal auf die Tatsache, dass sie eine eigene Biographie haben. Sie sind da, solange sie nicht zerbrechen, abgenützt sind oder alt erscheinen. Situationen, denen fast immer ein unproblematisches Verschwinden folgt, ohne Trauer und Nostalgie. Andere Objekte können in unserem Leben hingegen eine gewisse Relevanz erlangen, weil sie sich mit unserer eigenen Biographie verbinden, und weil wir uns deshalb mehr für sie interessieren. Wir verfolgen ihre Veränderungen, ihre Zukunft und ihre Vergangenheit mit größerer Aufmerksamkeit. In diesen Fällen können wir davon sprechen, dass wir ihre Biographie kennen, aber es kommt fast nie vor, dass wir sie anderen erzählen, sie mit anderen teilen.

Das Buch

Als Folgeprojekt zur Ausstellung ist 2009 das Buch „Biografie di oggetti / Storie di cose“ beim Verlag Bruno Mondadori (Mailand) erschienen. Das Buch hat zwei Kapitel, das erste Kapitel „Biografie di oggetti“ enthält eine Reihe von Essays internationaler Soziologen und Anthropologen, das zweite Kapitel „Storie di cose“ beschreibt die Biografien, die zur Ausstellung erschienen sind.

Design: Lupo & Burtscher

„Biografie di oggetti / Storie di cose“ auf issuu.com
Bestellung des Buches über: info@lungomare.org

Cover: Storie di cose
Cover: Storie di cose
Ausgewählte Biografien

Abäke: Campbell’s soup

Abäke: Campbell's soupAbäke: Campbell's soup

Luis Eslava: Doormat “My Fair Lady”

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Tal Gur: Fork

tal-gur_edTal Gur – Kibbutz Gilgal: Fork

Peter Marigold: Skeletal Waste

P1020899_edPeter Marigold: Skeletal Waste

Sylvain Willenz: Selene Chair

Sylvain Willenz: Selene ChairSylvain Willenz: Selene Chair

Eröffnung
Präsentation des Projektes in der Fondazione Buziol (Venedig)

16.07.2009

Biography of object – Stories of things
Eine Abendveranstaltung mit Designern, Objekten und ihren Verpflechtungen mit dem Leben

Präsentation des Buchs
Ein Projekt kuratiert von Angelika Burtscher, Daniele Lupo, Alvise Mattozzi und Paolo Volonté. Es kommen hinzu: Martino Gamper, Abäke, Gilberto Penzo, Joe Velluto und TankBoys.

Della maggior parte degli oggetti quotidiani non consideriamo neanche il fatto che abbiano una propria biografia. Altri oggetti, invece, possono assumere una cer ta rilevanza nelle nostre vite venendosi a intrecciare alle nostre stesse biografie; allora ci interessiamo maggiormente a loro, stiamo più attenti alle loro trasformazioni, al loro futuro e al loro passato. A partire da questa riflessione è nata una collaborazione tra la Galleria Lungomare di Bolzano e la Facoltà di Design e Arti della Libera Università di Bolzano che si è concretizzata in una mostra e in un volume, Biografie di oggetti | Storie di cose (Bruno Mondadori, 2009).

Pressemitteilung: Storie di cose in der Fondazione Buziol (in Italienisch)

Invitation card: Storie di cose, Fondazione Claudio Buziol (front)
Invitation card: Storie di cose, Fondazione Claudio Buziol
Drucksachen
Weitere Materialien
Pressespiegel
Storie di cose (Eröffnung)
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